Von der Motorradbraut verfolgt

Einen guten Kontrast dazu bietet die Donna Elvira von Judith Gennrich: Nicht nur, weil sie als barocke Rockerin klasse aussieht, sondern auch, weil ihre Mezzo – Stimme, im ersten Akt noch an Grenzen stoßend, der großen Arie des zweiten Akts eine so reizvolle Farbe verleiht. Hätte sich Don Giovanni doch zu ihr aufs Motorrad gesetzt.
Harald Suerland in Westfälische Nachrichten Januar 2007

Neujahrskonzert

…sollte nur mal hören, wie Judith Gennrich die monumentale Konzertarie „Non temer, amato bene“ (KV 505) singt.

Mit so viel Feuer und Leidenschaft, sorgsamer Aussprache und klug beherrschter Virtuosität, dass man sich fragen könnte, warum dieses nachkomponierte Idomeneo-Prachtstück nicht häufiger zu hören ist.

Lukas Speckmann in Westfälische Nachrichten Januar 2006

Wolfgang Rihms „ Die Eroberung von Mexiko“ in Münster

…alle musikalischen Vorraussetzungen waren gegeben. Das gilt vor allem für Judith Gennrich – Münsters Octavian und Cenerentola -, die in der von Rihm bewusst androgyn intonierten Rolle des Montezuma eher die filigranen fragilen Töne des sinnlich süchtigen, dem Untergang geweihten Aztekenherrschers hervorhob und damit – im Zusammenspiel mit der Streichergruppe des Orchesters und der von Mihai Ionescu gespielten Solovioline – eine ganz neue Seite in diesem Theater der Grausamkeit entdecken ließ.
Uwe Schweikert in Opernwelt

Cenerentola

…auch Münster hat eine prächtige Angelina zu bieten. Gerade für diese realistische und aufgeklärte Inszenierung ist Judith Gennrich geradezu eine Idealbesetzung. Mit ihrer frischen und jugendlichen Stimme mit ganz individuellem Timbre begeisterte sie bereits in den Hosenrollen als Theseus in Arianna in Nasso und als Oktavian im Rosenkavalier. Als Angelina konnte sie nun auch ihre weiblichen Dimensionen mit einbringen. Durch ihr darstellerisches Potenzial und ihre Bühnenpräsenz schaffte sie es überzeugend, aus dem leidvollen Aschenputtel der ursprünglichen Märchenvorlage, eine junge, selbstbewusste Frau zu machen, die auf ihre Chance wartet und diese dann zielbewusst und mit großem Selbstvertrauen zu nutzen weiß.
Gerhard Menzel in Online Musik Magazin Mai 2004

In Judith Gennrich hat die Rolle der Angelina eine märchenhafte und aufsehenerregende Darstellerin gefunden, sie bewältigt ihre Partie scheinbar mit großer Leichtigkeit. Wundervoll perlende Koloraturen, ein samtig-weiches Timbre sowie mitreißend-natürliches Spiel machen sie zurecht zum umjubelten Star des Abends.

Markus Rubow in Orpheus Sept./Okt. 2004

Rosenkavalier

Vor allem glänzten Ines Krome… und der Oktavian Judith Gennrichs, die geradezu über sich hinauswuchs. Und das nicht nur bei der Premiere. Gennrich zeigte Freude am Spiel, ging die Partie scheinbar mühelos an, war gesegnet mit ungeheuren Kraftreserven und großem Farbenreichtum.
Christoph Schulte im Walde in Theater pur Dezember 2003

Zu rühmen ist der Oktavian von Judith Gennrich. Nicht nur, dass man ihr die vom Libretto geforderten „siebzehn Jahr und zwei Monat“ abnimmt, nein, sie mit Stimme und Darstellungsintensität den vierstündigen Abend.

Ihr gelingt einfach alles: Komik und Verzweiflung, Kabale und Liebe, Freudensaus- und Leidenseinbruch. Von einer warmen, runden, strömenden Tiefe über eine ausdrucksstarke Mittellage bis hin zu einer strahlenden Höhe verfügt sie über alle nur denkbaren Register.

Ullrich Prill in Theater über Tage 2004

Münsters Oper hatte für den Abend ein in allen Partien glänzend besetztes Ensemble aufgeboten, wie man es auch an größeren Häusern nur selten findet. Den stärksten Eindruck hinterließen zwei junge Sängerinnen, Judith Gennrich (Oktavian) und Anna Korondi (Sophie), die beide ihren Weg machen werden. Gennrich sang und agierte enthusiasmierend mit ihrer schlanken, flexiblen, ausdrucksvollen Stimme. Ihr in der doppelten Maskierung als Mariandel zuzusehen und zuzuhören war ein Vergnügen.
Uwe Schweikert in Opernwelt Dezember 2003

Auch für Bachs Passion öffnet sich das Konzerthaus

Die Solisten waren wirklich erstrangig: Die Sopranistin Nancy Argenta, so leuchtend in den Höhen und so natürlich im Ausdruck, gehört zu den Klassenbesten. Dass die junge Mezzosopranistin Judith Gennrich mit Ihrer beredten Innerlichkeit dagegen nicht abfiel, spricht nur für ihre Stärke.
Michael Stenger in Westdeutsche Allgemeine Zeitung April 2003

„Hoffmanns Erzählungen“: Originell

Münsters Version besitzt allerdings einen entscheidenden Vorzug: die Aufwertung der Muse. Als Gattin Hoffmanns ist sie die entscheidende Figur neben dem Titelhelden, mischt sich sehr zu Recht in den Gang der Handlung ein und agiert im zentralen Akt sehr entschlossen. Indem sie selbst zur Geige greift und Hoffmanns Geliebte Antonia in den Gesang hineinsteigert, zeigt sie sich als Kämpferin gegen die Eskapaden ihres Gatten. Die Mezzosopranistin Judith Gennrich prägt den Abend allerdings nicht nur durch ihre szenische Präsenz, sondern auch durch ihren makellosen Gesang. Im „Barkarole“-Duett mit Suzanne McLeod als Guiletta hat sie den Hit der Stückes wohl verdient.
Harald Suerland in Westfälische Nachrichten September 2002

Das „Junge Ensemble“ der Bayerischen Staatsoper

„Ich heiße Sie zum Konzert unseres Jungen Ensembles willkommen, das derzeit aus den drei Damen besteht, die Sie heute Abend mit Ausschnitten aus Opern von Georg Friedrich Händel hören werden“… Und man durfte staunen über die Qualität der Stimmen und Interpretationen. Vor allem die Mezzosopranistin Judith Gennrich erscheint mit der Leuchtkraft und Belcanto – Innigkeit ihres Singens, der ausgeglichenen Stimmführung, ihrem Ernst und Ausdruckswillen als eine große Hoffnung.
Klaus Adolf in Bayerische Staatszeitung April 2001